Namibia – Allgemeine Informationen
Erst 1990 und nur nach starkem internationalem Druck erlangte Namibia (von 1915 bis 1990 „Südwestafrika“) seine Unabhängigkeit von Südafrika. Der Landesname leitet sich von der Wüste Namib ab. Diese bedeckt den gesamten Küstenstreifen des extrem dünn besiedelten Landes. So ist Namibia zwar mehr als doppelt so groß wie Deutschland, hat aber nur etwa 2,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner!
Namibia verfügt über ein stabiles demokratisches System. Von der Weltbank wird Namibia in die Gruppe der Länder mit höherem mittlerem Einkommen eingestuft.
Allerdings ist in kaum einem anderen Land der Welt das Vermögen so ungleich verteilt: Ein Teil der Namibierinnen und Namibier kann einen annähernd europäischen Lebensstandard pflegen, während mehr als 40 Prozent der Bevölkerung bereits vor der Corona-Krise als multidimensional arm galt. Sie verfügen nicht nur über ein geringes Einkommen, sondern leiden auch unter Einschränkungen in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Lebensstandard.
Die Corona-Pandemie zwang auch Namibia zu harten Eindämmungsmaßnahmen. Die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen sind enorm. Die Wirtschaft lag zwischenzeitlich am Boden, der für das Land wichtige Tourismus war weitgehend zusammengebrochen, die Zahl der Armen ist stark angestiegen. Inzwischen zeichnet sich eine leichte Erholung ab, es ist aber davon auszugehen, dass es mehrere Jahre dauern wird, bis der Stand vor der Pandemie wieder erreicht wird.
Auf dem aktuellen Index menschlicher Entwicklung (HDI) belegt das Land Platz 139 von 191 Staaten.